LIEmobil elektrisiert Busbetrieb

Am Sonntag nimmt der erste Elektrobus auf dem Liniennetz von LIEmobil seinen Dienst auf. Die Elektrifizierungsstrategie sieht einen vollständigen Umstieg auf nachhaltige, leise Elektromobilität bis 2032 vor. Foto: Eddy Risch.
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Mit der Einflottung des ersten Elektrobusses hat LIEmobil und ihr Transportbeauftragter BOS PS Anstalt den ersten Schritt auf dem Weg hin zur vollständigen Elektrifizierung des Busbetriebs gemacht. Drei weitere elektrisch angetriebene Fahrzeuge werden sukzessive bis Ende Januar 2023 eingeflottet. Mit diesen vier Fahrzeugen werden ab kommendem Jahr 10 Prozent der Fahrleistungen erbracht werden. Dadurch werden jährlich rund 250’000 kg CO₂ eingespart.

Betrieben werden die Fahrmotoren der Busse mit Strom aus regenierbaren Quellen (Sonne, Wind, Wasser). Somit ist sichergestellt, dass auch bei der Herstellung der elektrischen Energie keine klimaschädlichen Emissionen (CO₂, Stickoxide, Russ, …) entstehen. Beim Bremsen der Fahrzeuge wird die dabei produzierte elektrische Energie wieder in die Akkus des Busses geladen (Rekuperation).

Bis 2028 die Hälfte der Verkehrsleistungen elektrisch

Die aktuell eingesetzten Busse mit Verbrennungsmotoren werden sukzessive durch Elektrobusse ersetzt werden. Verkehrsministerin Graziella Marok-Wachter hat sich stark dafür eingesetzt, dass die Elektrifizierung der Busflotte schneller umgesetzt wird als ursprünglich geplant. Der ambitionierte Plan sieht nun vor, dass LIEmobil bereits im Jahr 2026 ein Drittel der Leistungen elektrisch erbringen könnte, und bis ins Jahr 2028 die Hälfte.

Bis in zehn Jahren soll schliesslich, als letzten Schritt auf der Elektrifizierungs-Roadmap, der Busverkehr vollständig elektrisch betrieben werden.

Der elektrische Antrieb hat einen im Vergleich zum Dieselmotor sehr hohen Wirkungsgrad: 90 Prozent der elektrischen Energie in den Akkus können für die Fortbewegung genutzt werden. Dieselmotoren von Bussen und Lastwagen können lediglich etwas über 40 Prozent der im Treibstoff gespeicherten Energie in Bewegungsenergie umwandeln, der Rest geht als Abwärme verloren.

Elektrifizierung für noch nachhaltigeren öffentlichen Verkehr

Mit der kontinuierlichen und konsequenten Elektrifizierung der Bus-Flotte leistet LIEmobil somit einen massgeblichen Beitrag für einen noch nachhaltigeren öffentlichen Verkehr und zur Erreichung von Liechtensteins Klimazielen.

Elektrobusse sind auch deutlich leiser als herkömmliche Dieselbusse. E-Busse schonen insbesondere beim Anfahren an Kreuzungen und an Haltestellen Ohren, Nasen und Lungen von Passanten und Wartenden. Aber auch die Geräuschkulisse im Bus ist anders und vor allem leiser. Zu hören ist beim Beschleunigen nur ein unauffälliges Sirren.

Die allererste Fahrt im Linienverkehr am Sonntag, Buchs ab 06:20

Wer auf der allerersten regulären Fahrt mit dem E-Bus dabei sein möchte, muss früh aufstehen. Die erste Fahrt auf dem Netz von LIEmobil findet am Sonntag, 18. Dezember, auf der Linie 12 mit Abfahrt um 06:20 Uhr in Buchs Bahnhof statt.

Weitere geplante Abfahrten mit dem E-Bus am Sonntag, 18. Dezember, dem ersten Betriebstag:

• Linie 12 (Buchs – Schaan) ab Buchs Bahnhof: 07:20, 08:20, 09:20
• Linie 12 (Schaan – Buchs) ab Schaan Bahnhof: 07:00, 08:00, 09:00
• Linie 13 (Schaan – Eschen) ab Schaan Bahnhof: 06:30, 07:30, 08:30, 09:30
• Linie 13 (Eschen – Schaan) ab Eschen Post: 06:45, 07:45, 08:45, 09:45
• Linie 31 (Eschen – Ruggell) ab Eschen Post: 14:33, 15:33, 16:33, 17:33
• Linie 31 (Ruggell – Eschen) ab Ruggell Industriering: 15:05, 16:05, 17:05, 18:05

Unter der Woche, ab dem 19. Dezember, ist der E-Bus unter anderem hier im Einsatz:

• Linie 31 (Eschen – Ruggell) ab Eschen Post: 06:33, 07:33, 08:33, 09:33, 14:33, 15:33, 16:33, 17:33
• Linie 31 (Ruggell – Eschen) ab Ruggell Industriering: 06:05, 07:05, 08:05, 09:05, 10:05, 15:05, 16:05, 17:05, 18:05

Factbox E-Busse

Hersteller der E-Busse für den Linienverkehr in Liechtenstein ist Irizar e-mobility. Sie ist Teil der spanischen Irizar Group. Das Unternehmen wurde 1889 gegründet. Heute setzt die Irizar Group mit über 3300 Mitarbeitenden über 700 Millionen Euro um. Das Unternehmen produziert Busse in Europa, Südamerika und in Südafrika. 2014 präsentierte Irizar die erste Generation des batterieelektrischen ieBus. Auf den Strassen europäischer Städte und auf anderen Kontinenten sind heute hunderte von Irizar-ieBussen der ersten und zweiten Generation täglich zuverlässig im öffentlichen Nahverkehr unterwegs. In Paris sind über 100 Busse im Einsatz, resp. sind bestellt. In Madrid verkehren 80 Fahrzeuge, 90 weitere sind geordert. Auch auf den Strassen von Bern und Schaffhausen sind die markanten E-Busse Teil des Strassenbildes.

Es handelt sich bei allen vier auf dem Liniennetz von LIEmobil eingesetzten elektrisch angetriebenen Bussen um zweiachsige 12-Meter-Fahrzeuge der zweiten ie-Generation. Sie bieten 64 Personen (davon zwei Rollstuhlpassagieren) Platz. Vier Akkupakete mit einer Gesamtkapazität von 343 kWh ermöglichen eine Reichweite von 250 km (abhängig von Topographie und klimatischen Bedingungen).

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